ASZ Hochmontafon
Bauhof und Altstoffsammelzentrum | Gaschurn
Wettbewerb 1. Preis
In einer Tourismusgemeinde wie Gaschurn kommen nicht viele Plätze in Frage, um Abfall zu trennen und entsorgen. Also lässt man die gesamte Anlage in der Hügellandschaft verschwinden.
Die Gemeinden Gaschurn und St. Gallenkirch kooperieren schon seit langem in unterschiedlichen Bereichen, so lag es nahe, auch das Altstoffsammelzentrum im Hochmontafon gemeinsam umzusetzen. Um eine entsprechende Qualität sicherzustellen, wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Mitiska Wäger Architekten überzeugten mit ihrem Projekt, das in gekonnter Linienführung die gesamte Anlage behutsam ins Gelände einfügt. Sämtliche Funktionen werden zeitgemäß und kundenorientiert vereint. Das Bauhofteam ist mit Werkstätten, Maschinen, Fahrzeugen und dem Loipengerät im hinteren Bereich untergebracht und im Eingangsbereich das Altstoffsammelzentrum mit Brückenwaage und Problemstoffsammlung.
Die kommunale Infrastruktur wird dadurch mit einem zeitgemäßen Angebot für Umweltschutz ergänzt. Der Neubau bezieht sich auf das umliegende bewegte Gelände, die Uferschutzzone der Ill, einen Hochspannungsmasten und auf die angrenzende Siedlungsstruktur. Die Anlage belegt daher lediglich den südseitigen Bereich des Grundstücks und nützt die Hügellandschaft. Im Südosten wird die sichelförmig auslaufende Böschungskante aufgenommen und an der äußeren Gebäudeflucht, Richtung Fluss, weitergeführt. Somit sieht man im Wesentlichen nur die Vordachzunge als bauliche Erscheinung über dem Geländehorizont. Lager, Werkstätten, Büro und Garagen werden als Quader platziert und mit dem U-förmigen Rangierhof sowie dem Flugdach zusammengehalten. In direkter Verlängerung der Zufahrtsachse befindet sich das höher liegende Büro mit adäquatem Überblick. (Text: Martina Pfeifer Steiner)
Das überformende Erdreich wird, in einer aus der Zufahrtstraße entwickelten Linienführung, elegant extrahiert. Darunter befindet sich das funktionell und übersichtlich strukturierte Volumen, in seiner Negativform von Zufahrt und Platz nach außen und vor allem von oben ablesbar.
Die Besonderheit des Ortes – Hügel und Uferzonen – bleiben unverändert erhalten. Der Entwurf erfüllt dadurch die angestrebte landschaftliche Einbindung vortrefflich. Auch in seiner städtebaulichen Anbindung an die südwestseitige Siedlungsstruktur, wenn auch ideell, da nur unterirdisch erfassbar, mag das Projekt überzeugen. Nutzerfreundlich bewertet wird auch die kompakte Anordnung, welche geringe Fußwege garantiert. Zudem sind auch hinsichtlich Lärmschutz gute Voraussetzungen gegeben, den Anrainerwünschen gerecht zu werden. Alles in allem ein rundum überzeugender ganzheitlicher Ansatz im Sinne von Naturraum, NutzerInnen und Baukultur.